Eines der absoluten Highlights auf meiner Kolumbienreise war die Wanderung durch den Tayrona Nationalpark. Der an der Karibikküste, am Fuße der Sierra Nevada von Santa Marta, gelegene Nationalpark umfasst 12.000 Hektar Land und 3.000 Hektar Meer.
In Taganga organisierten wir einen Fahrer, der uns mit ein paar weiteren Touristen zum Eingang des Nationalparks fuhr. Wir hatten darauf geachtet, genügend Nahrung und Wasser in unsere Rucksäcke zu packen, da man erst ganz zum Schluss der Wanderung an frische Verpflegung kommt. Wir folgten einem Weg durch den Dschungel, der durch die heftigen Regenfälle der letzten Tage, so stark beschädigt war, dass wir einige male unsere Schuhe ausziehen mussten , um durch den Schlamm zu watscheln. Es war teilweise sehr lustig im Schlamm stecken zu bleiben und sich zu befreien.
Trotz der schlammigen Wege, die uns natürlich etwas langsamer machten, überquerten wir nach ein paar Stunden einen Fluss und erreichten einen langen einsamen Sandstrand. Das Gefühl mitten im Nirgendwo zu sein, nur umgeben von Dschungel und Meer, war einzigartig. Wir folgten dem Strand der Küste entlang und waren plötzlich verloren.
Kein Weg weit und breit und auch keine weiteren Touristen die man hätte nach dem Weg fragen können. Zum Glück fanden wir nach einer intensiven Suche einen Weg der uns zurück in den Dschungel führte. Nach einer weiteren halben Stunde erreichten wir schließlich unser endgültiges Ziel Cabo San Juan, eine idyllische Hütte mit Hängematten auf einem riesigen Felsen mitten im Meer.
Wir hatten die Wahl unsere erste Nacht in einer der Hängematten in der Hütte oder in einem Zelt zu verbringen, aber durch den tollen Ausblick in der Hütte, entschieden wir uns für zwei Hängematten. Am Abend trafen wir im kleinen spartanischen Strandrestaurant einige weitere Touristen, mit denen wir ein Kartenspiel namens „Shithole“ spielten. Die Rückkehr zur Hütte in absoluter Dunkelheit gestaltete sich etwas schwieriger als erwartet. Es gab überhaupt kein Licht und wir mussten durch das Wasser waten um wieder in unsere Hütte zu gelangen. Dank unserer Stirnlampen meisterten wir aber auch diese Hürde.
Den nächsten Tag verbrachten wir am Strand und erkundeten mit zwei britischen Touristen die Umgebung. Es ging wieder über schlammige Wege bis zu einem Felsen im Meer, von dem wir einen atemberaubenden Blick auf Cabo San Juan genießen durften. Da wir morgens leider bemerkt hatten, dass wir zu wenig Geld dabei hatten, musste das Mittagessen für uns leider ausfallen und wir mussten uns von Kokosnüssen ernähren. Das Abendessen, bei dem es frischen Fisch gab, war dafür umso leckererer.
Am darauffolgenden Tag mussten wir nach dem Mittagessen Cabo San Juan auch schon wieder verlassen. Da wir etwas Abwechslung brauchten, entschieden wir uns einem anderen Weg zu folgen, der sich leider als noch schlimmer herausstellte. Schlamm und die dichte Vegetation erschwerten unsere Wanderung, so dass wir fast die Rückfahrt in unser Hotel verpasst hätten.
Falls du vorhast den nördlichen Teil von Kolumbien zu besuchen, musst du unbedingt ein paar Tage für den Tayrona Nationalpark einplanen. Auch wenn unser Ziel Cabo San Juan war, gibt es noch viele weitere spannende Ziele im Park. Du kannst auch mehrtägige Wanderungen unternehmen, die dich noch tiefer in den Dschungel bringen. Es ist auf jeden Fall für jede Reisedauer etwas dabei.