Du bist das erste Mal in der Alhambra und hast nur einen Tag Zeit? Dann findest du hier den perfekten Rundgang.
Die Alhambra ist nicht nur eine der berühmtesten Sehenswürdigkeiten Spaniens, sondern auch eine der beeindruckendsten Palastanlagen der Welt. Hoch über Granada gelegen, erhebt sich dieses architektonische Meisterwerk, das von den maurischen Herrschern im 13. und 14. Jahrhundert erbaut wurde. Die Mischung aus islamischer Kunst, filigranen Stuckarbeiten, geometrischen Mosaiken und paradiesischen Gärten macht die Alhambra zu einem Ort, der dich in eine andere Zeit versetzt. Der Name „Alhambra“ bedeutet „die Rote“, benannt nach den rötlichen Mauern, die besonders im Licht des Sonnenaufgangs und -untergangs leuchten. Ein Besuch ist wie eine Reise in eine orientalische Märchenwelt, in der du durch kunstvoll verzierte Palasträume wanderst, über blühende Gärten mit plätschernden Springbrunnen schlenderst und von den Türmen der Alcazaba aus auf die Stadt Granada blickst. Die Alhambra ist riesig, und um sie an einem Tag wirklich genießen zu können, brauchst du einen Plan. Hier ist eine Route, mit der du die wichtigsten Highlights erlebst und zwischendurch genug Zeit hast, um die Magie dieses einzigartigen Ortes auf dich wirken zu lassen.
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© OpenStreetMap-Mitwirkende
8:30 Uhr Der beste Tipp für einen Besuch in der Alhambra: Sei früh da! Ab 8:30 Uhr öffnet die Anlage ihre Tore, und es lohnt sich, gleich am Morgen durch das Haupttor einzutreten. So hast du noch Ruhe, bevor die Touristenmassen ankommen. Wenn du durch das Haupttor gehst, merkst du sofort, dass du an einem ganz besonderen Ort bist. Die langen, weiten Wege, die hohen Mauern und die üppigen Bäume, die Schatten spenden, sorgen für eine fast meditative Stimmung. Die Luft duftet nach Jasmin und Orangenblüten – ein perfekter Start in den Tag!
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9 Uhr Die Nasridenpaläste sind das Juwel der Alhambra und der wichtigste Teil deines Besuchs. Du musst dein Ticket für ein bestimmtes Zeitfenster buchen, also sei unbedingt pünktlich, denn ein späterer Einlass ist nicht möglich. Sobald du die Paläste betrittst, beginnt deine Reise in die faszinierende Welt der islamischen Baukunst. Die kunstvoll gestalteten Innenhöfe, die beeindruckenden Säulenhallen, die filigran geschnitzten Holzdecken und die detailreichen Stuckverzierungen zeugen von der außergewöhnlichen Handwerkskunst jener Zeit. Besonders eindrucksvoll ist der Myrtenhof, auch Patio de los Arrayanes genannt, dessen rechteckiges Wasserbecken die Palastfassaden auf seiner Oberfläche spiegelt und dem Ort eine fast magische Atmosphäre verleiht. Ebenso faszinierend ist der Löwenhof, der Patio de los Leones, mit seinem berühmten Löwenbrunnen, einem der größten Meisterwerke islamischer Kunst. Der Saal der Abencerrajes wiederum beeindruckt mit seiner kunstvollen Decke, die mit prachtvollen Stalaktitenornamenten, den sogenannten Muqarnas, verziert ist. Jeder Raum erzählt eine eigene Geschichte. Wenn du durch die Paläste wanderst, kannst du dir lebhaft vorstellen, wie einst Sultane durch diese Hallen schritten, Dichter Verse rezitierten und Musiker mit ihren Melodien die Luft erfüllten.
11 Uhr Nach dem überwältigenden Erlebnis der Nasridenpaläste kannst du dich bei einem entspannten Spaziergang durch El Partal und die umliegenden Gärten erholen. El Partal ist einer der ältesten Bereiche der Alhambra und bietet einen wunderschönen Blick auf Granada. Die Jardines del Paraíso (Gärten des Paradieses) tragen ihren Namen nicht umsonst – sie sind mit duftenden Blumen, Wasserläufen und schattigen Wegen ein echter Ruhepol. Die Alhambra war nicht nur eine Festung, sondern auch ein Ort der Erholung. Die maurischen Herrscher legten großen Wert auf Gärten, da Wasser im Islam ein Symbol für das Paradies ist. Direkt in der Nähe liegt die Iglesia de Santa María de la Encarnación, eine christliche Kirche, die nach der Eroberung Granadas durch die Katholischen Könige auf den Fundamenten einer Moschee errichtet wurde. Sie ist ein Beispiel für den kulturellen Wandel in Andalusien.
12 Uhr Als nächstes besuchst du den Palacio de Carlos V, ein architektonischer Bruch in der ansonsten maurisch geprägten Alhambra. Der Palast wurde von Kaiser Karl V. in Auftrag gegeben und erinnert eher an römische als an islamische Architektur. Der kreisrunde Innenhof mit seinen massiven Säulen ist beeindruckend und ein schöner Ort für eine kleine Pause. Im Inneren des Palastes befinden sich zwei Museen. Das Alhambra-Museum zeigt wertvolle Kunstwerke aus der maurischen Zeit und bietet spannende Einblicke in die Geschichte der Anlage. Das Museum der Schönen Künste beherbergt eine Sammlung spanischer Malerei und Skulpturen, die einen zusätzlichen kulturellen Aspekt in deinen Besuch bringen. Beide Museen sind eher klein, aber definitiv einen Blick wert und eine lohnenswerte Ergänzung deiner Erkundungstour.
13:30 Uhr Jetzt ist Zeit für eine Pause! Die Plaza de los Aljibes ist ein perfekter Ort, um kurz durchzuatmen. Nimm dir etwas mitgebrachte Snacks oder eine kleine Erfrischung mit und genieße die Atmosphäre.
14:30 Uhr Als nächstes besuchst du die Alcazaba, die älteste und wehrhafteste Festung der Alhambra. Sie wurde bereits im 9. Jahrhundert erbaut und später von den Nasriden-Sultanen erweitert. Im Gegensatz zu den kunstvoll verzierten Palästen wirkt die Alcazaba schlicht und funktional – ein beeindruckendes Beispiel islamischer Militärarchitektur. Wenn du durch das massive Eingangstor trittst, spürst du sofort die Geschichte, die in diesen Mauern steckt. Hier lebten einst die Wachsoldaten, die die Alhambra gegen Feinde verteidigten. Die dicken Steinmauern, verwinkelten Gänge und Wachtürme zeugen von der strategischen Bedeutung dieser Festung. Ein absolutes Highlight ist der Torre de la Vela, der größte und bekannteste Turm der Alcazaba. Über eine steile Treppe erreichst du die Spitze, wo dich eine atemberaubende Aussicht erwartet. Von hier aus hast du einen 360-Grad-Blick über Granada, die weißen Häuser des Albaicín-Viertels, die weiten Ebenen Andalusiens und die schneebedeckten Gipfel der Sierra Nevada.
16 Uhr Bevor du zum Generalife, den Sommergärten der Alhambra, gehst, solltest du dir noch die Puerta de la Justicia, eines der beeindruckendsten Tore der Alhambra, ansehen. Dann geht es zum Generalife, einer der schönsten Orte der gesamten Anlage. Der Sommerpalast der Nasriden war ein Rückzugsort, in dem die Sultane dem Trubel der Alhambra entfliehen konnten. Die Gärten sind ein wahres Paradies aus plätschernden Springbrunnen, duftenden Blumen und kunstvollen Wasserläufen. Der Patio de la Acequia, mit seinen schmalen Wasserbecken und blühenden Pflanzen, ist einer der meistfotografierten Orte der Alhambra und das zurecht!
18 Uhr Nach einem Tag voller Geschichte und beeindruckender Architektur ist es Zeit, in Granada zu entspannen. Ein perfekter Abschluss ist ein Abendessen in einer traditionellen Tapas-Bar. Mein Tipp: „Bodegas Castañeda“, eine authentische Bar mit hervorragenden Tapas. Bestelle eine Platte mit iberischem Schinken, Manchego-Käse und Oliven oder probiere eine typisch andalusische Spezialität wie „Rabo de Toro“ (Ochsenschwanz-Eintopf).
Reisetipps
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- Beste Reisezeit: April, Mai, Juni, Juli, August, September, Oktober
- Währung: Euro
- Trinkgeld: 10%
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