
Du bist das erste Mal in Vilnius und hast nur eine Tag Zeit? Dann findest du hier den perfekten Stadtrundgang.
Vilnius, die Hauptstadt Litauens, ist ein Geheimtipp für alle, die Städte abseits der großen Touristenströme entdecken möchten. Mit ihrer barocken Altstadt – eine der größten und besterhaltenen Europas – gepaart mit einer pulsierenden Kunstszene, gemütlichen Cafés und einer bewegenden Geschichte, zieht Vilnius Reisende mit einem ganz besonderen Charme in ihren Bann. Was Vilnius ausmacht, ist seine Gegensätzlichkeit: Hier findest du prachtvolle Kirchen neben sowjetischer Architektur, enge Kopfsteinpflastergassen, die plötzlich in weite Plätze übergehen, und hippe Künstlerkollektive, die zwischen jahrhundertealten Mauern ihre Werke ausstellen. Ich habe einen Tag in Vilnius verbracht und hatte ausreichend Zeit, die wichtigsten Sehenswürdigkeiten der Stadt zu erkunden. Wenn auch du das Beste aus deinem Tag in Vilnius herausholen möchtest, empfehle ich dir folgende Route für deinen Stadtrundgang.
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© OpenStreetMap-Mitwirkende
9 Uhr Starte deinen Tag am Tor der Morgenröte (Aušros Vartai), dem letzten erhaltenen Stadttor von Vilnius. Besonders ist nicht nur die Architektur, sondern vor allem die berühmte Ikone der Jungfrau Maria, die in der Kapelle über dem Tor verehrt wird. Egal ob religiös oder nicht – die Stille und andächtige Stimmung dort ist spürbar bewegend. Von hier aus geht’s gemütlich in die Altstadt. Deine Route: Erst ein kurzer Stopp in der orthodoxen Heilig-Geist-Kirche, mit ihren drei eindrucksvollen Kuppeln und der prächtig dekorierten Innenausstattung. Dann weiter zum Rathausplatz, dem Herzen der Altstadt, wo früher Märkte und Feste stattfanden. Der Platz ist ideal, um einfach kurz innezuhalten, einen Kaffee zu holen und die Architektur auf dich wirken zu lassen. Ein echtes Highlight folgt mit der Universität Vilnius – eine der ältesten Hochschulen Osteuropas. Der Campus erstreckt sich über mehrere Innenhöfe und bietet Barock, Renaissance und Gotik in einem – du fühlst dich fast wie in einem kleinen historischen Labyrinth. Wenn du Zeit hast, lohnt sich auch ein Abstecher in die wunderschöne Universitätskirche. Beende deinen Vormittagsrundgang an der Kirche der Heiligen Katharina, einer charmanten Barockkirche, die oft für Konzerte genutzt wird.
11 Uhr Ein wichtiger und emotionaler Teil deiner Vilnius-Reise ist das Museum der Okkupation und Freiheitskämpfe, im ehemaligen KGB-Gebäude. Hier wird die sowjetische und nationalsozialistische Vergangenheit Litauens aufgearbeitet – eindringlich, ohne Pathos. Du bekommst einen tiefen Einblick in das Leiden der litauischen Bevölkerung während der Besatzungszeiten, besonders in den original erhaltenen Gefängniszellen im Keller. Ein bewegender Kontrast zu der romantischen Altstadt, aber ein essenzieller Teil der Geschichte dieses Landes.
13 Uhr Nach so vielen Eindrücken hast du dir eine kulinarische Pause verdient. In der Altstadt empfehle ich dir das Restaurant Etno Dvaras – hier bekommst du authentisch litauische Küche, liebevoll zubereitet. Probier unbedingt die berühmten Cepelinai (gefüllte Kartoffelklöße) oder Šaltibarščiai, eine leuchtend pinke kalte Rote-Bete-Suppe mit Dill und Gurke – überraschend erfrischend!
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14:30 Uhr Nach dem Essen spazierst du zur Kathedrale von Vilnius, dem wohl eindrucksvollsten Sakralbau der Stadt. Mit ihren weißen Säulen und dem freistehenden Glockenturm erinnert sie mehr an einen römischen Tempel als an eine Kirche. Der Platz davor ist ein beliebter Treffpunkt und voller Leben. Danach geht’s weiter zum Großen Fürstenschloss, dem historischen Sitz der litauischen Herrscher. Wenn du Lust hast, kannst du das Museum besuchen – oder du gehst direkt weiter hinauf zum Gediminas-Turm. Der Aufstieg lohnt sich: Oben erwartet dich ein atemberaubender Blick über die Altstadt, die grüne Umgebung und den Fluss Neris. Ein perfekter Fotospot!
16 Uhr Wieder unten angekommen, läufst du Richtung Bernardinergarten, ein idyllischer Park, der direkt an die Altstadt grenzt. Alte Bäume, romantische Brücken und ruhige Bänke – der perfekte Ort, um ein bisschen zu entspannen. Gleich nebenan findest du die St.-Anna-Kirche, ein gotisches Juwel. Angeblich war selbst Napoleon so begeistert von ihr, dass er sie „mit nach Paris nehmen wollte“. Schau dir die filigrane Backsteinfassade genau an – ein Meisterwerk der Spätgotik!
17 Uhr Zum Abschluss deines Tages spazierst du über den Fluss in das Künstlerviertel Užupis, eine selbsternannte „Republik“ mit eigener Verfassung, Präsidenten und viel Humor. Lies dir unbedingt die Verfassung durch – sie hängt in mehreren Sprachen auf Tafeln an einer Mauer. („Jeder Mensch hat das Recht, glücklich zu sein.“) Hier findest du Street Art, Galerien, kleine Cafés und ein alternatives Lebensgefühl. Zum Abendessen empfehle ich dir das Restaurant Amandus, das für seine kreative Gourmetküche und das stilvolle Ambiente bekannt ist – perfekt für einen besonderen Ausklang des Tages.
Reisetipps
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- Beste Reisezeit: April, Mai, Juni, Juli, August, September
- Währung: Euro
- Trinkgeld: 10-15%
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